Anzahl der Sterbefälle durch Suizid in Deutschland nach Altersgruppe bis 2022
Im Jahr 2022 haben sich deutschlandweit 10.119 Menschen das Leben genommen (vorsätzliche Selbstbeschädigung, ICD-10: X60-X84). Davon entfielen mit 1.089 die meisten Selbsttötungen auf die Altersgruppe der 80- bis 85-Jährigen. Obwohl der Langzeittrend eine deutliche Abwärtsbewegung zeigt - so hat sich die Summe der Suizide seit Beginn der Achtzigerjahre nahezu halbiert - sterben deutschlandweit dennoch Jahr für Jahr zwischen 9.000 und 10.000 Menschen durch Selbstmord und damit mehr als aufgrund von Verkehrsunfällen, Drogen und HIV zusammen. Die aktuellsten Daten für 2022 sind jedoch auffällig, da sich im Vergleich zum Vorjahr knapp über 900 Menschen mehr umgebracht haben, was einem Anstieg von knapp 10 Prozent entspricht.
Selbstmordzahlen rückläufig
Der Rückgang der Selbstmordzahlen lässt sich dabei weder auf eine einzige Ursache zurückführen, noch kann man den Anteil einzelner Maßnahmen exakt beziffern. Experten nennen jedoch effektivere Vorsorgemaßnahmen, eine verbesserte Aufklärung und eine gewachsene Sensibilität in der medialen Berichterstattung als Gründe für den Rückgang. Auch die Verkleinerung von Packungsgrößen schwerer Medikamente, sodass eine Selbsttötung mit dem Inhalt einer Packung ausgeschlossen ist, trägt zur Reduktion der Zahlen bei.
Alters- und geschlechtsspezifische Besonderheiten
Mit einer Selbstmordrate von bundesweit rund 12,1 Suiziden je 100.000 Einwohner liegt Deutschland im internationalen Vergleich im unteren Mittelfeld. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede in der Geschlechter- und Altersverteilung. So bringen sich deutsche Männer mit 18,2 Selbstmorden je 100.000 nahezu dreimal so häufig um wie Frauen (6,2 je 100.000). Auch steigen die Suizidraten mit voranschreitendem Alter deutlich an: liegen sie bis zum Alter von 50 Jahren unter dem Bundesdurchschnitt, steigen sie bis zum 70. Lebensjahr auf 16 je 100.000, um dann in der Altersgruppe der über 85-Jährigen auf über 38 je 100.000 anzusteigen.
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