Kapitallücken der beim EZB-Stresstest durchgefallenen Banken 2014
Im Rahmen des Stresstests setzte die EZB die Banken zwei Szenarien aus: einem Basis- und einem Krisen-Szenario. Im verschärften Krisen-Szenario, welches die Banken mit einer harten Kapitalquote von mindestens 5,5 Prozent überstehen mussten, nahm die EZB folgende Daten an: Die Wirtschaftsleistung im Euro-Raum sinkt 2014 um 0,7 Prozent, 2015 um 1,4 Prozent und erreicht 2016 nur ein Nullwachstum. Zu den angenommenen Folgen gehört, dass die Aktienkurse 2014 um 18,3 Prozent fallen, 2015 um weitere 15,9 Prozent und 2016 nochmals um 18,1 Prozent. Und die Hauspreise in diesen Jahren um 6,9 Prozent (2014) und um zweimal elf Prozent (2015, 2016) einknicken.
Die hier aufgeführten europäischen Banken wiesen im zuvor beschriebenen verschärften Krisen-Szenario nicht die erforderliche harte Kernkapitalquote auf. Zusätzlich wurden durch die EZB Kapitallücken bei den aufgeführten Instituten identifiziert. Die Kapitallücke der italienischen Banca Carige belief sich auf rund 1,83 Milliarden Euro. Seit dem 31. Dezember 2013 hatte das Institut etwa 1,02 Milliarden Euro an Eigenkapital (netto) aufgenommen*, somit verblieb zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des EZB-Stresstests noch eine Kapitallücke von rund 0,81 Milliarden Euro.